Fundbearbeitung - Bergung und Auswertung

Die Fundbehandlung ist einer der sensibelsten Bereiche in der Archäologie. Die Dokumentation des Fundkontextes muss mit höchster Sorgfalt erfolgen, da ein nicht zuzuordnender oder schlimmstenfalls falsch verorteter Fund die Aussagekraft von archäologischen Quellen stark beeinträchtigen kann. Alle im Rahmen der Untersuchungen durch uns geborgenen relevanten Funde werden in der Nachbearbeitung fortlaufend nummeriert, archäologisch angesprochen und lagerfähig verpackt.

 

Darüber hinaus muss auch der Umgang mit dem Objekt an sich an die substanzielle Erhaltung angepasst sein. Bei falscher Behandlung kann ein über Jahrtausende im Boden konservierter Gegenstand binnen kurzer Zeit nach der Entnahme starken Schaden bis hin zur völligen Zerstörung erleiden. Unsere Erfahrung im Rahmen der Bearbeitung von umfangreichen Fundkomplexen, wie etwa die Ausgrabung von über 250 frühmittelalterlichen Gräbern im Rheingau, ermöglichte es uns Bergungsmethoden zu verfeinern und zu optimieren. Fragile oder mehrteilige Funde werden von uns fast ausnahmslos als so genannte Blockbergungen entnommen, also inklusive ihres umgebenden Erdreiches unmittelbar am Lageort verpackt. Dieses Vorgehen birgt neben konservatorischen Vorteilen auch eine signifikante Zeitersparnis auf der Grabungsfläche. Die im Block geborgenen Funde können im Nachgang der Grabung unter optimalen Bedingungen im Labor freigelegt und konserviert werden.